Die am 16. November 1872 feierlich eingeweihte Bahnstrecke Schwaben-Erding beendete die Abkopplung Erdings von den sich damals schnell ausbreitenden schienengebundenen neuen Handelswegen. Diese hatte bis dahin bereits zu einem deutlichen Rückgang des Handelsvolumens in Erding geführt und zunehmend auch die Bedeutung der Erdinger Schranne reduziert, die bislang  wichtiger Handelsplatzes insbesondere für Getreide war. Mit der neuen Vicinalbahn erhielt auch Ottenhofen einen Bahnhof und damit einen direkten Anschluss an München.  

Der Ottenhofener Gemeinderat Alois Schwanzer zeichnete dieses Ereignis in einem Vortrag nach, den er im Rahmen einer Reihe von Informationsveranstaltungen der Freien Wähler Ottenhofen e.V. hielt. Dabei vermittelte er eine Vielzahl interessanter Daten zur Bahn und dem damaligem wirtschaftlichen, sozialen und politischen Umfeld, das er mit teils historischen Aufnahmen veranschaulichte.  Auf die seinerzeitige Situation in Ottenhofen legte er naturgemäß seinen besonderen Schwerpunkt. Im mit ca. 36 Personen gut gefüllten Pfarrsaal der Gemeinde konnte er dabei sowohl zugezogenen Neubürgern als auch den meisten Alteingesessenen  neben geschichtlichen Details viele alte, erstmals gesehene Fotoaufnahmen vorstellen. Dennoch konnte die eine oder andere Zusatzinformation aus dem Kreis der Zuhörer beigetragen werden, die aus eigener Anschauung noch einzelne Gebäude und Personen zuzuordnen wussten und sich dadurch an Geschichten mehr oder weniger  bedeutender Ereignisse im Ort und im Umfeld erinnerten.

PS.: Bei der Gelegenheit möchten wir noch auf die Veröffentlichung von H. Adelsberger, Langenpreising im Erdinger Land, Heft 9 hinweisen. Sie können dies auch hier im unten abgespeicherten pdf "130 Jahre Eisenbahn in Ottenhofen" nachlesen.